Es bleibt dabei: Leichtathletik-WM definitiv ohne Anwohnerschutz

Bei der am gestrigen 27. April stattgefundenen Veranstaltung der SPD Neu-Westend zum Thema „Anwohnerschutz am Olympiastadion vor, während und nach der Leichtathletik-WM 2009“ stellte Rolf Brodback von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern das geplante Verkehrskonzept vor, das von den Anwohnern mit großer Skepsis und Kritik gesehen wurde.

Die SPD Neu-Westend hält das Konzept ebenfalls für unzulänglich – das wird die Leichtathletik WM genauso wie die weitere geplante Testphase bei den ersten Herthaspielen der neuen Bundesligasaison 2009/2010 beweisen.

Wir sehen es wie die Anwohner. Das vorgestellte „blauäugige“ System wird zu keiner Entlastung der Anwohner führen. Aber, wenn die neun Tage WM und weitere Beobachtungen bei den ersten Hertha-Spielen nach der WM notwendig sind, um die Senatsverwaltung davon zu überzeugen, so werden wir und die Anwohner diese Probephase nach all den Jahren auch noch aushalten. Danach muss aber deutlich darüber gesprochen werden, wo was ergänzend für mehr Anwohnerschutz getan werden muss.“ erklärte Robert Drewnicki, Vorsitzender der SPD Neu-Westend zusammenfassend.

Das Konzept baut zur WM 2009 primär auf ein dynamisches Parkplatzleitsystem, wobei es rund um das Stadion während der WM keine großen Parkplatzflächen gibt. Diese stehen hauptsächlich an der Messe bereit. Ergänzend beweise das von der Senatsverwaltung in Auftrag gegebene Gutachten zu Möglichkeiten einer Stadionparkzone nach Meinung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, dass eine Stadionparkzone aufgrund der Größe des Gebietes, der vielen betroffenen Gewerbetreibenden und der hohen Kosten nicht umzusetzen ist. Deswegen soll das zur Leichtathletik WM umgesetzte System über die WM hinaus dem nachhaltigen Anwohnerschutz dienen.

In Kürze dargestellt sind folgende Maßnahmen zur Leichtathletik-WM geplant:

  • Alle bisherigen kommerziell genutzten Parkplätze rund um das Olympiastadion werden bei der Leichtathletik-WM für das öffentliche Parken geschlossen und bleiben ausschließlich VIPs und Offiziellen vorbehalten.
  • Die Zufahrt zum Stadion bleibt gleichzeitig über alle Straßen offen. Es wird keine Anwohnerschutzzone wie bei der Fußball-WM 2006 geben.
  • Die im PKW anfahrenden Besucher der Leichtathletik-WM werden in Ticketflyern und mittels des bestehenden dynamischen Verkehrsleitsystems dazu aufgefordert, die kostenlosen Parkplätze an der Messe zu nutzen und dann mit dem ÖPNV weiter zu fahren.

Senatsverwaltung will “nachhaltigen Anwohnerschutz” durch Ausweisung von Stadion-Parkplätzen erreichen

In Bezug auf eine nachhaltige Entlastung der Anwohner stellte Rolf Brodback von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ein umfangreiches Leitsystem zu den Parkplätzen in Stadionnähe vor.

Durch das Parkplatzleitsystem sollen die PKW nach der WM bei Veranstaltungen im Olympiastadion zielgerichtet zu den gebührenpflichtigen Parkplätzen geleitet und dadurch unnötigen Suchverkehr in den Wohnallee vermieden werden.

Auch das nach Meinung der SPD Neu-Westend, die die Initiative Stadionparkzone ins Leben gerufen hat, keine überzeugende Maßnahme, würden doch erfahrungsgemäß Autofahrer zunächst versuchen kostenlos in Stadionnähe zu parken. Deshalb führe kein Weg an einer Zone, in der an Veranstaltungstagen im Stadion nur Anwohner parken dürfen, vorbei.

Die bei der Veranstaltung mit diskutierenden Landes- und Bezirkspolitiker Christian Gaebler (MdA, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion), Thomas Härtel (Staatssekretär für Sport), Marc Schulte Stadtrat für Wirtschaft und Ordnungsangelegenheiten und Frederic Verrycken (SPD-Fraktionsvorsitzender in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf) sprachen sich für mehr Anwohnerschutz aus. Es wurde vereinbart, sich im Herbst im gleichen Rahmen wieder zu treffen und ehrlich über die Stärken und Schwächen des Konzeptes zu sprechen.

Weitere Informationen zur Stadionparkzone: www.stadionparkzone.de

Rückfragen zur Pressemitteilung an: SPD Neu-Westend, Robert Drewnicki
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