Verkehrskonzept zur Leichtathletik-WM überzeugt nicht

Anwohner des Olympiastadions werden den Verkehr während der WM kritisch beobachten

Wie in ganz Berlin freuen sich auch die Anwohner rund um das Olympiastadion auf eine bunte, sportlich spannende Leichtathletik-WM und heißen die Sportler und Besucher des Sportevents herzlich willkommen.

Die Anwohner rund um das Olympiastadion und die SPD Neu-Westend sehen jedoch das vorgestellte Verkehrskonzept zur Leichtathletik-WM und die umfangreiche, Verkehr anziehende Parkplatzausschilderung für die Zeit nach der WM mehr als skeptisch.

Die SPD Neu-Westend und die Initiative Stadionparkzone werden gemeinsam mit den Anwohnern genauestens beobachten, ob die Verkehrskonzeption des Senats aufgeht oder die Anwohner rund um das Stadion auch weiterhin mit Staus und rücksichtslosen Falschparkern in großem Umfang leben müssen.

Wir bitten deswegen alle Anwohner rund um das Stadion:

  • Es empfiehlt sich auch für die Anwohner den ÖPNV während der WM zu nutzen und das Auto stehen zu lassen. Staus und vor allem Parkplatzmangel werden während der WM rund um das Stadion nicht ausbleiben.
  • Anwohner sollten über das Kontaktfeld der Internetseite www.stadionparkzone.de ihre Erfahrungen während der WM schildern und möglichst auch Fotos von Verkehrsbehinderungen und Falschparkern an die Initiative schicken (Email: spz@stadionparkzone.de).
  • An den parkenden Autos durch den Parkplatzsuchverkehr in den engen Wohnalleen hervorgerufene Schäden sollten auf jeden Fall der Polizei gemeldet werden. Nur so können wir nach der WM glaubhaft nachweisen, dass der Parkplatzsuchverkehr eine nicht hinzunehmende Belastung der Anwohner des Stadions ist.
  • Anwohner sollten bei Verkehrsbehinderungen (zugeparkte Einfahrten, verengte Straßen) auf jeden Fall das Ordnungsamt informieren. Auch dadurch können wir die Belastungen der Anwohner später besser nachweisen.

“Sollte sich das jetzt eingeführte – auch von Verkehrsexperten kritisch gesehene – Verkehrskonzept während der WM und bei den ersten Hertha-Heimspielen nicht wie versprochen bewähren, dann gibt es kein Vorbei mehr an der Einrichtung einer wirksamen Anwohnerschutzzone nach Bremer Modell. Das sollten dann endlich auch der Senat und seine Verkehrsexperten einsehen.” so Robert Drewnicki, Vorsitzender der SPD Neu-Westend und Initiator der Initiative Stadionparkzone.

Mehr Informationen zur Stadionparkzone und den Beschlüssen der Bezirksverordnetenversammlung unter: www.stadionparkzone.de

Zu den Hintergründen

Seit Jahren streiten die SPD Neu-Westend und die Bezirksverordnetenversammlung des Bezirkes gemeinsam für einen wirksamen Anwohnerschutz bei Großveranstaltungen im Olympiastadion Berlin. Große Hoffnungen wurden auf die Leichtathletik-WM und das dazugehörige Verkehrskonzept der zuständigen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gesetzt.

Doch was sich in den vorbereitenden Gesprächen abzeichnete, bewahrheitet sich jetzt nach Vorstellung des Verkehrskonzeptes.

Rund um das Olympiastadion wird es keine öffentlichen Parkplatzflächen jenseits der schmalen Straßen und Alleen geben. Die Zufahrt zum Stadion wird dennoch nicht reglementiert, Anwohner erhalten keine Sonder-Zufahrts oder -Parkrechte.

Auch für die Zeit nach der WM baut die zuständige Senatsverkehrsverwaltung auf die Beschilderung der Parkflächen rund um das Olympiastadion und leitet den Verkehr so zum Stadion hin statt ihn zu vermeiden. Vermutlich werden sich die Besucher des Stadions jedoch zunächst einen kostenlosen Parkplatz in den Wohnstraßen suchen, bevor sie die zu entgeltpflichtigen Parkplätze bei Konzerten oder Fußballspielen ansteuern. Das Chaos scheint vorprogrammiert.

Mit Verantwortlichen aus Bezirk und Land wurde bei einer öffentlichen SPD-Veranstaltung im April vereinbart, dass die Anwohner und die Initiative Stadionparkzone das neu installierte Verkehrskonzept während der WM und bei den ersten Hertha-Heimspielen nach der WM genau in der Wirkung beobachten. Zeigt sich auch mit dem neuen Verkehrsleitsystem, dass die Anwohner rund um das Stadion weiterhin hilflos dem Verkehrschaos der Stadionbesucher ausgeliefert sind, muss endlich ein wirksamer Anwohnerschutz unter Beteiligung des Bezirkes und der Anwohnerinitiative aus Neu-Westend entwickelt werden.