Anwohnerschutz auch nach Herthas Abstieg wichtig

Die Spiele der 1. Bundesliga mit Hertha BSC gehörten viele Jahre zur Selbstverständlichkeit und es ist bedauerlich, dass Hertha BSC der Klassenerhalt nicht gelungen ist und in Berlin vorübergehend keine Fußballspiele in der 1. Bundesliga stattfinden.

Wenn jetzt der Verein und die landeseigene Olympiastadion Berlin GmbH mit der zuständigen Senatsverwaltung ihre Planungen für die Zukunft vornehmen, sollten sie auch weiterhin an den dringend erforderlichen und bisher vernachlässigten Anwohnerschutz an Veranstaltungstagen im Olympiastadion denken.

“Das Thema hat sich durch den Abstieg von Hertha nicht erledigt. Viele Großveranstaltungen wie Konzerte und die Pyronale stellen die Anwohnerinnen und Anwohner weiterhin vor die gewohnten Probleme wie Staus, zugeparkte, nicht passierbare Gehwege und Einfahrten. Eine Lösung muss endlich her.” stellt Christian Gaebler, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus und Kreisvorsitzender der SPD Charlottenburg-Wilmersdorf fest.

Die Zeit bis zum hoffentlich baldigen Wiederaufstieg von Hertha BSC sollte genutzt werden, um die vorliegenden verkehrsvermeidenden Ansätze kreativ bei den verbleibenden Großveranstaltungen im Olympiastadion zu prüfen, um sodann ein langfristig wirkendes Anwohnerschutzkonzept zu installieren.

Dazu gehört auch, endlich den vor zwei Jahren versprochenen Nachbarschaftsdialog fortzuführen. “Die zuständigen Senatsverwaltungen müssen den Anwohnerinnen und Anwohnern sagen, wie es mit dem Anwohnerschutz weitergeht. Das Thema kann man nicht weiter aussitzen. Wir fordern eine Fortführung des Nachbarschaftsdialoges spätestens nach den Sommerferien 2010.”, so Robert Drewnicki, Vorsitzender der SPD Neu-Westend, die die Initiative Stadionparkzone ins Leben gerufen hat (www.stadionparkzone.de).

Die bisher vom Senat vorgelegten Konzepte und Gutachten beschränken sich darauf zu zeigen, was alles nicht geht. Sich auf das zur Leichtathletik-WM installierte Parkplatzleitsystem zu verlassen und so den Verkehr weiterhin in die schmalen Wohnalleen auf der Suche nach kostenlosen Parkplätzen zu locken, kann keine verkehrspolitische Lösung sein. Die SPD Neu-Westend setzt nach wie vor auf das Bremer Konzept, bei dem kostengünstig private Sicherheitskräfte die Besucher auf das Parkverbot für Nicht-Anwohner in den Wohnstraßen der Anwohnerschutzzone hinweisen.