Auf Geschichtsspuren in Neu-Westend
Am Samstag, dem 9. Mai 2009 nahmen mehr als 30 Bürgerinnen und Bürger am ersten Kiezspaziergang der SPD Neu-Westend zu Spuren der Deportation und des Widerstandes in Neu-Westend teil.
Einen Tag nach dem 64. Jahrestag der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus begann der Rundgang an 5 Stolpersteinen an der Ecke Bayernallee/Preußenallee.
Die Stolpersteine gehen auf den Künstler Gunter Demnig (s. a. www.stolpersteine.com) zurück, der an die Opfer der NS-Zeit erinnert, indem er vor ihrem letzten selbst gewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt. Inzwischen liegen Stolpersteine in über 300 Orten Deutschlands, ebenso in Österreich, Ungarn und in den Niederlanden.
Der Rundgang führte über weitere Stationen an verschiedene Zeugnisse aus der Nazizeit. Themen waren der militärische Widerstand aus dem Umfeld von Admiral Canaris, weitere Stolpersteine zur Erinnerung an jüdische, ermordete Mitbürger, die Gedenktafel in der Altenburger Allee, die an die Mitglieder der Widerstandsgruppe Rote Kapelle, Libertas und Harro Schulze-Boysen erinnert und die Bekennende Kirche.
Am Brixplatz, dem früheren Sachsenplatz, wurde abschließend u. a. der Künstler Joachim Ringelnatz und Paul Hindemith gedacht und damit auch an die Verfolgung von Künstlern in der Nazizeit erinnert. Ringelnatz Bücher wurden Opfer der Flammen bei der Bücherverbrennung, er erhielt Auftrittsverbot. Hindemiths Musik wurde als entartet eingestuft und erhielt Sendeverbot. Er emigrierte 1938.
Am letzten Stolperstein des Rundgang verabschiedete der Abteilungsvorsitzende der SPD Neu-Westend, Robert Drewnicki, nach mehr als zwei interessanten Stunden die Teilnehmer und lud zum 2. Kiezspaziergang im Herbst ein.
Besonderer Dank gebührt an dieser Stelle Rainer Lampe, Christiane Timper und Christine Arend für Erarbeitung und Durchführung des informativen Rundganges. Das Team wird die Arbeit fortführen und die SPD Neu-Westend freut sich schon jetzt auf den 2. Kiezspaziergang im Herbst.
Wir werden demnächst an dieser Stelle detaillierte Informationen zu den einzelnen Stationen des 1. Kiezspazierganges ins Netz stellen.
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