Mehr Stolpersteine für Neu-Westend

Das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus wach zu halten, sieht die SPD Neu-Westend seit vielen Jahren als eine ihrer politischen Aufgaben an. Sie betreibt deshalb aktive Gedenkarbeit mit ihren jährlichen historischen Rundgängen durch den Stadtteil und dem Putzen der Neu-Westender Stolpersteine rund um den Jahrestag der Befreiung Deutschlands am 8. Mai und der Reichsprogromnacht am 9. November.

Gunhild und der Landesvorsitzende Jan StößIm kommenden Jahr wird die SPD Neu-Westend die Initiative und Patenschaft für weitere Stolpersteine in Neu-Westend übernehmen. Finanziert werden die beiden neuen Stolpersteine für Helene Valfer und für Theodor Haubach (Infos s. u.) durch die Spenden der Gäste des 7. Neu-Westender SPD-Terrassenfestes im August 2012. Da die SPD als Partei nicht direkt für den Stolperstein an das Bezirksamt spenden darf, wurde für die Realisierung gesammelt.

So wird durch die Initiative der SPD Neu-Westend im kommenden Frühjahr ein Stolperstein für Helene Valfer (geb. Herz, geb. am 11.03.1873) gesetzt. Helen Valfer wohnte in der Gotha Allee 17 bis zum Tag ihrer Deportation am 28.08.1942 nach Theresienstadt, wo sie am 26.02.1943 zu Tode kam.

2013 wird die SPD ihr 150jähriges Jubiläum feiern. Die SPD Neu-Westend wird das zum Anlass nehmen, den sozialdemokratischen Politiker und Widerstandskämpfer Theodor Haubach (15.9.1896–23.1.1945) im Herbst ebenfalls durch einen Stolperstein zu ehren. Als Mitglied des Kreisauer Kreises wurde Haubach nach dem misslungenen Attentat vom 20. Juli 1944 an seinem Wohnsitz am Eichkamper Falterweg 11 verhaftet und am 23. Januar 1945 in Plötzensee hingerichtet.

Zudem ermöglicht die Hausgemeinschaft in der Meiningen Allee 7 auf Initiative unserer Genossin Anna-Maria Hesse einen weiteren Stolperstein für Auguste Weißler (geb. Hayn, geb. am 08.02.1860). Sie lebte als jüdische Witwe von 1933 bis zu ihrer Deportation nach Theresienstadt am 16.06.1943 in der Meiningenallee 7. Ihr Sohn Friedrich Weißler, für den sich an der Meiningen Allee 7 eine Gedenktafel befindet, war in der Bekennenden Kirche aktiv. Er wurde am 7. Oktober 1936 von der Gestapo verhaftet, gefoltert und am 19. Februar 1937 im Konzentrationslager Sachsenhausen ermordet.

Für die Recherchen zu den Stolpersteinen und die Vorbereitung sowie Durchführung unserer jährlichen historischen Rundgänge danken wir den Mitgliedern unserer Geschichts-AG in der SPD Neu-Westend: Christine Arend, Anna-Maria Hesse, Rainer Lampe und Christiane Timper. Für die engagierte “Tellersammlung” auf dem Terrassenfest danken wir Gunhild Schaeffer-Dohrmann und vor allem den Gästen des Terrassenfestes für die Spendenbereitschaft, aus deren Erlös wir die zwei Stolpersteine für Helene Valfer und Theodor Haubach finanzieren können.

Mehr über Stolpersteine in Charlottenburg-Wilmersdorf erfahren Sie unter: www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/bezirk/lexikon/stolpersteine.html
Informationen über die Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig sind hier erhältlich: www.stolpersteine.com